Hauptseite > Aktuelles > Was ist der Unterschied zwischen galvanisiert und verzinkt?
Beschichtung im Sinne von Verzinkung ist ein Prozess, bei dem eine Metalloberfläche mit einem anderen Metall (in dem Fall: Zink) bedeckt wird, um ihr zusätzlichen Schutz zu verleihen. Man denke an Aluminiumdosen, die innen silbern beschichtet sind. Um Stahl korrosionsbeständig zu beschichten, braucht es ein dichteres Material als Stahl selbst. Denn blanker Stahl wird oxidieren und rosten, wenn er mit Wasser und Sauerstoff in Berührung kommt. Dieser Korrosionsprozess kann dazu führen, dass der Stahl schwächer wird und schließlich bricht. Indem Stahl mit einem anderen Metall beschichtet wird, kann man ihn vor Korrosion schützen und seine Lebensdauer verlängern. Viele Materialien können für die Beschichtung von Stahl verwendet werden. Zink und Aluminium sind jedoch die häufigsten. Eine Verzinkung bzw. Feuerverzinkung erfolgt, indem geschmolzenes Zink auf den Stahl aufgetragen wird – sei es durch Eintauchen oder aufsprühen.
Der Galvanisierungs-Prozess bietet ebenso eine Möglichkeit, Stahl mittels Beschichtung zu schützen, indem entsprechende Werkstücke durch Tauchen in einem Wasserstoff-Elektrolytbad chemisch mit Zink beschichtet wird. Es kommt zu einem chemischen Prozess, bei dem Zinkionen sich an den Stahl binden. Das Zink wird unter Ausnutzung chemischer Prinzipien extrem gleichmäßig über die Oberfläche des Metalls verteilt, um eine beständige Schutzbarriere zu bilden.
Die durch Galvanisierung ermöglichte, korrosionsbeständige Beschichtung ist also auch verzinkter Stahl; lediglich die Methode ist eine andere. Daher werden Galvanisierung und Verzinkung teilweise auch synonym verwendet, was manchmal irreführend sein kann.
Bei einer Feuerverzinkung wird Zink geschmolzen, was immerhin Temperaturen von um die 450 Grad Celsius erfordert (der Schmelzpunkt von Zink liegt bei knapp 420 Grad Celsius). Anschließend wird das derart verflüssigte Zink entweder durch Eintauchen oder durch Besprühung aufgetragen. Ein naturgemäß sehr energieintensiver Vorgang, bei dem reichlich Hitze im Spiel ist.
Es ergibt sich ein klares Bild bezüglich der Vor- und Nachteile:
Galvanisierung bedeutet ebenso, normalen Stahl zu nehmen und ihn mit einer Zinkschicht zu beschichten. Da sie sich auf chemische Prozesse stützt, die sich im entsprechenden Wasserstoffbad quasi von allein ergeben, ist sie sehr wirtschaftlich. Einzige Einschränkung ist, dass die Werkstücke nicht zu lange im Wasserstoffbad gelassen werden können, da sonst die Gefahr der Wasserstoffversprödung droht. Diese liegt vor, wenn Wasserstoff in der Beschichtung eingeschlossen wird und diese von innen heraus korrodieren lässt.
Entsprechend klar liegen die Vor- und Nachteile auf der Hand:
Geht es um langlebigen Korrosionsschutz um jeden Preis, ist die Feuerverzinkung meist besser. Reicht hingegen eine dünne Schicht, überwiegen klar die wirtschaftlichen Vorteile des Galvanisierens.